Kategorien
Über uns

Wie es zum Elektroauto kam

Noch haben wir das Auto nicht, aber das ändert sich in Kürze. Vorher will ich noch kurz erzählen, wie es dazu kam.

In den letzten ~10 Jahren war unser Firmen- und Privatwagen stets ein Leasingfahrzeug von Volkswagen. Wir waren damit immer zufrieden. Wir erhielten gute Qualität für einen Preis den wir bereit waren zu investieren. Unsere Ansprüche waren dabei immer von einem gewissen Luxus geprägt, denn hätten wir auf das nötigste reduziert hätte sicher auch immer ein deutlich kleineres und älteres Auto ausgereicht. Der Luxus bequemer Fortbewegung und der hohen Zuverlässigkeit eines „jungen“ Autos (keines war je älter als drei Jahre, war uns den finanziellen Mehraufwand wert.

Auf der anderen Seite hat mich moderne Technik immer schon ebenso begeistert wie Innovationskraft und so blieb natürlich auch vor mir nicht verborgen, was sich im Bereich der Elektromobilität über die Jahre entwickelt hat. Vor etwa vier Jahren kam dann ans Tageslicht, was wir heute als Dieselskandal kennen und zweifelsohne ein Turboboost für die E-Auto-Industrie war. Ich kann mich noch sehr gut an einen „Tag der Elektromobilität“ der lokalen Volkswagenhändler erinnern. Das war kurz nach Bekanntwerden der Schummelei. Die Leugnung der Fakten war damals noch groß und im Grunde war klar, dass dieser Aktionstag eigentlich nicht der Förderung der E-Mobilität dienen sollte, sondern eher dazu den Interessierten diesen seltsamen Gedanken Elektroautos wären etwas gutes auszureden. „Der Strom kommt ja weiterhin aus der Kohle und außerdem können sie ohnehin nirgendwo laden“, waren einige der Aussagen an die ich mich aus einem Informationsvortrag an diesem Tag noch erinnern kann. Es war wirklich sehr absurd.

Gleichermaßen war das aber für mich der Punkt an dem klar war, dass ich gerne so bald als möglich elektrisch fahren wollen würde. Leider war das Angebot zu dem Zeitpunkt noch wirklich schlecht. Tesla war im Grunde der einzige Anbieter der zu diesem Zeitpunkt vollektrische Fahrzeuge am Markt hatte die gut genug waren, dass man sie wirklich fahren wollte. Preislich waren die für uns jedoch außerhalb aller Möglichkeiten. Im Bereich der Hybriden gab es zwar einiges, allerdings wollte ich wenn überhaupt nur einen Plugin-Hybrid, also ein Auto das man an der Steckdose aufladen und – wenn auch nur über sehr kurze Strecken – rein elektrisch Fahren kann. Auch hier war das Angebot 2015/16 noch sehr mager und teuer. Von VW gab es den Hybrid im Golf und im Passat – preislich leider beide völlig uninteressant, vor allem unter dem Aspekt, dass der Hybrid nicht das war wo ich wirklich hin wollte.

So wurde es 2016 nochmal ein Benziner und meine Ankündigung an unseren VW-Verkäufer, dass 2019 nur noch elektrisch in Frage kommt wurde milde belächelt. Nun ist es leider bis heute so, dass von Volkswagen nicht wirklich etwas interessantes zu haben ist. Zwar ist e-Golf mittlerweile in seiner zweiten Ausbaustufe schon ein wenig besser als der erste und schafft auch ein paar km mehr, allerdings wollte ich immer auch ein Fahrzeug, das langstreckentauglich ist. Diese Eigenschaft fehlt ihm leider. Die Liste der Mängel in der Ausstattung ist hierfür zu groß, der Akku zu klein.

Vor etwas weniger als einem Jahr habe ich langsam begonnen mich intensiver mit dem Gedanken des nächsten Autos zu beschäftigen. Das Leasing unseres VW sollte bis 30. September laufen und der Nachfolger wollte rechtzeitig bestellt werden. Und so folgten einige Probefahrten. Ich will nun nicht im Detail darauf eingehen warum wir uns nicht für einen Nissan Leaf, Hyundai Kona oder Kia eNiro entschieden haben. Nur so viel: Alle drei sind wirklich tolle Autos. Jedes mit Vor- und Nachteilen aber definitiv tolle Autos.

Nach einigen Stolpersteinen unterwegs, auf die ich auch lieber zu einem späteren Zeitpunkt eingehen möchte gab es dann im Mai diesen Jahres eine Probefahrt bei Tesla. Ich habe das Unternehmen natürlich über Jahre beobachtet und kaum einen wird wundern, dass ich mich als Technik- und Innovationsfan dafür immer begeistern konnte. Im November durfte ich bereits eine Runde mit einem Model X fahren und im Mai dann endlich das lange ersehnte Model 3. Eigentlich gar nicht mein Typ Auto. Als großer und schwerer Kerl fühle ich mich in höheren, geräumigeren Autos (Touran und Tiguan waren unsere letzten) deutlich wohler als in flachen und sportlichen. Die 3er BMWs und Audi A4s dieser Welt waren mir schon seit Jahren aufgrund ihres Platzangebots nicht wirklich sympathisch. Doch im Model 3 war das von der ersten Minute anders.

Innenraumbild des Tesla Model 3

Vielleicht auch ein wenig beeinflusst vom Eindruck der einen dort erwartet: Ein Aufgeräumter Innenraum mit nichts außer einem 15 Zoll großen Bildschirm. Eine Einfachheit und Schlichtheit mit der ich mich sehr schnell anfreunden konnte.

Auch ich war erstmal kritisch ob die in die Mitte verlagerte Anzeige der Geschwindigkeit und Navigation ausreicht und ich wirklich gut damit klar komme, wenn direkt vor mir keine Informationen zu sehen sind. Jedoch hat es nur wenige Minuten gedauert und ich hatte mich direkt daran gewöhnt. Ich bin kein großer Automensch und werde im Grunde nicht sonderlich emotional wenn es um ein Fortbewegungsmittel mit vier Rädern geht. Hier jedoch war es recht schnell um mich geschehen.

Auch Steffi, die an dem Tag aus Respekt vor dem fremden Gefährt nur mitfahren und nicht selbt fahren wollte, konnte sich schnell für das Model 3 begeistern. Da der Preis doch nochmal deutlich über dem lag, was wir bisher für ein Auto ausgegeben haben, gab es dann im Anschluss noch einiges zu klären und ein paar Hürden zu überwinden. Angetrieben von dem positiven Eindruck, den das Auto hinterlassen und die Versprechungen, die es für die Zukunft macht (dazu wird es hier noch viel zu lesen geben) war jedoch schnell klar wohin die Reise gehen soll.

Ende Juli haben wir dann bestellt und Ende September – also nur ca. zwei Monate danach werden – wir unser neues Auto in Empfang nehmen. Eine besondere Erfahrung schon bei der Bestellung, aber auch dazu dann ein ander mal mehr 😉

Ich geh‘ jetzt mal die Tasche packen… Nummernschilder, Fahrzeugschein,…

Wenn ich es vor Aufregung nicht vergesse, werde ich die Abholung wohl bei Instagram als Story begleiten. Ich freue mich, wenn Du mich begleitest.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert